Seiten

1000 Fragen an mich selbst - #27

Montag, 29. September 2025

Hibiskusblüte; 1000 Fragen an mich selbst auf www.nanawhatelse.at

Es ist wieder höchste Eisenbahn mir ein paar wichtige Fragen zu stellen! Dieses Mal brüte ich unter anderem über den Fragen, wie gut ich verlieren kann, welche Gedichte mich anrühren, wie dringend nötig ein Frühjahrsputz in meinem Oberstübchen wäre und ob ich einen guten Langfinger abgebe.

Du kennst die schöne Aktion 1000 Fragen an mich selbst noch gar nicht? Hier geht's zum ersten Beitrag der Reihe, in dem ich erkläre, was es damit auf sich hat. → 1000 Fragen an mich selbst #1.

521: Welcher Dokumentarfilm hat dich beeindruckt?
Am 03.01.2019 habe ich mir eine Doku über Massentierhaltung angesehen, über das unvorstellbare Leid und das vollkommene Fehlen von Empathie gegenüber fühlenden, leidenden Tieren. Seit 04.01.2019 lebe ich vegan und ich glaube, diese erschreckende Doku gesehen zu haben, zählt zu den besten Dingen, die mir in meinem Leben passiert sind.

522: Machst du in der Regel, was du willst?
Oft, aber nicht oft genug. In der Regel mache ich, was sich gehört, was anderen nicht zur Last fällt, was mich nicht aus der Reihe tanzen lässt. Aber wenn ich’s dann doch mal schaffe, gewohnten Mustern und vorgezeichneten Bahnen auszubrechen, fühlt sich das meist sehr gut an. Einfach schön, wenn einem der Duft von Freiheit um die Nase weht.

523: Wie weit hast du deine Vergangenheit hinter dir gelassen?
Phew. Ganz viele Brücken hab ich schon vor Jahren ganz bewusst abgebrochen, einige hatten kein solides Fundament und sind im Laufe der Zeit ganz leise und friedlich zerbröselt. Viele Dinge sind vergeben und vergessen, andere stechen zugegebenermaßen noch immer. Alles in allem v e r s u c h e ich aber, im Hier und Jetzt zu leben und es zu genießen. 

524: Was solltest du eigentlich nicht mehr tun?
  • Meinen exorbitanten Chips-Konsum nach miesen Tagen als Soforthilfemaßnahme rechtfertigen.
  • Auf Karma hoffen.
  • Schöne Dinge auf die lange Bank schieben.
525: Magst du klassische Musik?
Ich mag Contemporary Classic sehr, bin aber auch für echte Klassiker, vor allem die Vertreter der Wiener Klassik, zu haben. Gerade habe ich sehr oft Einaudis und Yirumas Melodien im Ohr.

526: Wie aufgeräumt ist es in deinem Kopf?
Zurzeit ist mein Kopf voller Sperrmüll, aber immer öfter schaffe ich es doch, mal ordentlich durchzufegen, auszumisten und aufzuräumen, damit da oben wieder eine frische Brise wehen kann.

527: Welches Gedicht magst du sehr?
Es gibt kaum etwas, das mich tiefer berühren und bewegen kann als Lyrik. Es gibt Gedichte, die genau das beschreiben, was in meinem innersten Inneren vorgeht, die von den Lasten und Geheimnissen erzählen, die ich mit mir rumtrage und von den Freuden und Momenten, die so einzigartig scheinen. Dass jemand anderes es schafft, genau diese Gefühle in Worte zu packen, macht einen verletzlich, tröstet aber auch, weil es zeigt: Man ist, egal was man fühlt, durchmacht, denkt, nie damit allein.

Da es so viele Gedichte gibt, die mein Herz ins Stolpern bringen, tut’s fast weh, da eine Auswahl treffen zu müssen. Ich möchte aber dennoch drei Gedichte mit euch teilen, die mir aus unterschiedlichen Gründen sehr viel bedeuten:

Mondnacht von Joseph von Eichendorff
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt’.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.



Traue nicht deinen Augen von Bertolt Brecht
Traue nicht deinen Augen
Traue deinen Ohren nicht
Du siehst Dunkel
Vielleicht ist es Licht.



Rezept von Mascha Kaléko
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eignen Schatten nimm
Zum Weggefährten.

Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.


528: Bist du ein guter Verlierer?
Ja, das kann ich ohne Bescheidenheit von mir behaupten. Ich bin kein Wettbewerbstyp, weder im Spiel, noch im Sport. Ich messe mich an mir selbst, das ist schon schwer genug.

529: Wer sollte dich spielen, wenn man dein Leben verfilmen würde?
Wie heißt der Schauspieler, der damals Steve Erkel gespielt hat?


Hibiskusblüten, 1000 Fragen an mich selbst auf www.nanawhatelse.at


530: Wie viel Zeit brauchst du, um dich für einen festlichen Anlass zu stylen?
Dazu fehlen mir die Erfahrungswerte.

531: Wer hat für dich Vorbildfunktion?
Leute, die sagen, was gesagt werden muss, auch wenn es zu der Zeit, an dem Ort viele nicht hören wollen.

532: Würdest du etwas stehlen, wenn du nicht dafür bestraft würdest?
Generell nervt es mich wahnsinnig, wie wenig Respekt viele Leute vor den Sachen anderer (oder aller) haben, weshalb ich nicht glaube, dass ich unerlaubter Weise was an mich nehmen würde, wenn’s in der Situation nicht absolut notwendig wäre.

533: Hättest du gern eine andere Haarfarbe?
Nope.

534: Was ist der größte Unterschied zwischen dir und deinem Partner?
Die Energie, die wir aufwenden, um unseren Prinzipien und Werten treu zu bleiben.

535: Wo isst du zuhause am liebsten?
Am Boden sitzend vor dem Couchtisch.

536: Wenn alles möglich wäre: Welches Tier hättest du gern als Haustier?
Ich habe das perfekte Katzerl und den liebsten Hund der Welt daheim. Keine Wünsche offen.


Poldi auf www.nanawhatelse.at

Teo auf www.nanawhatelse.at


537: Auf welche Frage wusstest du in letzter Zeit keine Antwort?
Was mache ich bloß mit meinem einen kostbaren Leben? Was zum Teufel tue ich hier?

538: Was ist in deinen Augen die großartigste Erfindung?
Buchdruck. Oder Zahnpasta. Nein, Halt! – Das Konzept der crazy Catlady, das sich wunderbar mit all meinen Ambitionen deckt.

539: Wenn du emigrieren müsstest: In welches Land würdest du auswandern?
Australien.

540: Nach welchen Kriterien suchst du Filme aus?
Lust und Laune. Meist wird der Genrefilter zu Hilfe genommen, manchmal auch nach bestimmten Schauspieler:innen gesucht. Die beste Auswahl an Filmen bietet aber doch immer wieder mein Bücherregal. #kopfkino


Hibiskusblüten; 1000 Fragen an mich selbst auf www.nanawhatelse.at


Hier geht's zu den bisherigen Beiträgen der Reihe "1000 Fragen an mich selbst":

Keine Kommentare: