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1000 Fragen an mich selbst - #7

Samstag, 31. März 2018

Drive Thru Outback Australien www.nanawhatelse.at


Heute stehe ich mir mal wieder selbst Rede und Antwort. Unter anderem geht's um mein kleptomanisches Verhältnis zu Pommes, die Dankbarkeit zu meinen Eltern, emotionale Wehwehchen und die Tatsache, dass ich es noch nie geschafft habe, einen Luftballon aufzublasen. Was soll ich sagen? Ich hab einfach zu wenig Puste. Ach ja, und so ein klitzekleines bisschen Fernweh hab ich auch noch reingepackt in diesen Artikel. Viel Spaß beim Lesen! PS: Erzählt mir doch, wie es euch mit diesen Fragen ergeht.

PPS: Die Idee zur Beitragsreihe 1000 Fragen an mich selbst stammt übrigens von Johanna von Pinkepank; die Fragen hat sie einem kleinen Beiheftchen der Zeitschrift FLOW entnommen.


121. Gibst du der Arbeit manchmal Vorrang vor der Liebe? 
Nein. Arbeit und Liebe verstehen sich, wenn Toleranz und Unterstützung mit an Bord sind, eigentlich sehr gut.

122. Wofür bist du deinen Eltern dankbar? 
Wofür bin ich ihnen nicht dankbar? 
Ich bin ihnen unendlich dankbar, dass sie uns einen moralischen Kompass mit auf den Weg gegeben haben, uns Grenzen gesteckt, aber gleichzeitig auch klar gemacht haben, dass unsere Wege uns überall hinführen können, wo wir nur wollen. Ich bin ihnen dankbar dafür, dass sie uns Ohrwürmer der 60er, 70er und 80er „eingepflanzt“ haben, zu denen man nicht tanzen kann, sondern MUSS, sie an Umarmungen und lieben Worten nie gespart haben und uns beigebracht haben, wie wichtig Zusammenhalt ist. 

123. Sagst du immer, was du denkst? 
Ja. Zwar muss ich manchmal vorher meine interne Zensur drüber laufen lassen, aber es kommt immer das raus, was ich denke – wenn auch manchmal in entschärfter Form. Und manchmal sagt auch Schweigen alles.

124. Läuft dein Fernsehgerät häufig, obwohl du gar nicht schaust? 
Ich besitze keinen Fernseher und darüber bin ich sehr glücklich. Allerdings ist es schon öfter vorgekommen, dass ich einen Serienmarathon hingelegt habe, ohne es mitzubekommen, weil ich seelenruhig auf/neben/unter meinem Laptop geschlafen habe. 

125. Welchen Schmerz hast du nicht überwunden?
Einen Vertrauensbruch, der schon einige Jahre zurückliegt. Immer, wenn unerwartet ein Satz fällt, der mich daran erinnert, werde ich in diese Zeit zurückkatapultiert und der Schmerz jagt mir wieder wie ein Blitz durch Herz und Glieder und liegt dann stundenlang unverdaulich und schwer in meinem Magen rum. Bis ich diesen Schmerz wirklich verdaut habe, werden wohl noch einige Jahre und ein paar Kilo Schokolade vergehen müssen. Aber ich setze da mein vollstes Vertrauen in die Zeit und die tröstliche Wirkung von Schokoladenkuchen. 

126. Was kaufst du für deine letzten 10 Euro? 
What? Welches Szenario soll ich mir da bitte vorstellen? Eine Zombie-Apokalypse bricht aus, ich muss flüchten, einzig mit dem 10er in meiner Hosentasche und hecke mal eben ein paar Shoppingpläne? Mein Konto wird geplündert und auf den Schock gönne ich mir erst mal was Nettes? Ich werde von einem maskierten Unbekannten verführt, der über Nacht mit meinem Portemonnaie, meinem Stolz, meiner Diddlmaus-Sammlung und meiner Wohnung (?) abhaut und entdecke dann, dass er den 10er in meinem als Buch getarnten Sparschwein (das ja auch in der Wohnung ist, mit der er abgehauen ist) übersehen hat? Warum zum Geier sollte ich nur noch 10 Euro haben? Die Frage stresst mich. Voll.

127. Verliebst du dich schnell? 
Absolut nicht. Zwar merke ich innerhalb von Millisekunden, ob ich mein Gegenüber leiden oder so gar nicht riechen kann, aber das mit dem Verlieben dauert bei mir immer ein Weilchen. Weil es für mich darauf ankommt, was jemand sagt und tut (und dass er um Gottes Willen nicht schmatzt) – und das erfährt man eben erst im Laufe der Zeit (bzw. beim ersten Picknick). Und wenn ich dann mal rettungslos verliebt bin, dauert es ungefähr noch dreimal solange, bis ich feiges Huhn mich dann auch wirklich traue, demjenigen zu gestehen, dass mein armes Herz jedes Mal Loopings hinlegt, wenn er in der Nähe ist.

128. Woran denkst du, bevor du einschläfst? 
  • An die elendig lange To Do Liste für den kommenden Tag. 
  • Was für ein Glück ich habe, dass mein Freund ein lebender Heizstrahler ist. 
  • An die schönen und doofen Dinge des vergangenen Tages.

129. Welcher Tag der Woche ist dein Lieblingstag? 
Mittwoch. Hälfte der Woche ist geschafft, gleichzeitig ist noch genug Zeit übrig, um den arbeitstechnischen Rückstand, den man in der ersten Wochenhälfte aufgebaut hat, wieder abzubauen und dabei den Blutdruck in die Höhe zu treiben und das teure Nervenkostüm zu testen.


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130. Was würdest du als deinen größten Erfolg bezeichnen? 
Meine Zeit in Sydney (see you soon!) und Krakau. Diese Monate waren für mich persönlich Meilensteine, die mich sehr verändert haben.

131. Mit welcher berühmten Person würdest du gern mal einen Tag verbringen?
Es gibt KünstlerInnen, PolitikerInnen, SchriftstellerInnen, WissenschaftlerInnen, deren Werke, Errungenschaften und Worte mich so sehr beeindrucken, dass ich vor Ehrfurcht in Schnappatmung verfallen könnte, aber ehrlicher Weise würde ich mit keinem einen Tag verbringen wollen. Meine Tage verbringe ich trotz allem lieber mit meinen HerzensmenschInnen. 

132. Warst du schon mal in eine (unerreichbare) berühmte Person verliebt? 
Dass meine erste große Liebe Peter Pan hieß, sagt wohl alles.

133. Was ist dein Traumberuf? 
Faultier-Pflegerin.

134. Fällt es dir leicht, um Hilfe zu bitten? 
Das kommt stark auf die Situation und den Grad meiner Verzweiflung an. Wenn es darum geht, dass ich wo raufgekraxelt bin, wo ich ohne fremde Hilfe nie wieder runterkommen würde (ja, mein Bücherregal), ich Luft-Ballons aufblasen soll (kann ich einfach nicht) oder fremde Kinder bespaßen muss (da krieg ich immer leicht die Panik), dann lasse ich schon relativ bald Einsicht walten und einen SOS-Funk los. Aber wenn mir etwas wirklich wichtig ist, dann bin ich auch hartnäckig und stolz genug, da im Alleingang vorwärts zu preschen. 

135. Was kannst du nicht wegwerfen?
Glückwunschkarten. Ich habe eine ganze Schublade, die voll ist mit beschriebenen Glückwunschkarten. Der Gedanke, dass sich jemand hingesetzt hat, sich Zeit genommen und überlegt hat, mit welchen Worten er mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern könnte und der Umstand, dass Glückwunschkarten nach Einmal-Tragen-und-sowieso-kaputt-Nylonstrümpfen das einschüchterndste Preis-Leistungs-Verhältnis der Welt haben, verhindern einfach, dass ich diese Lade von Zeit zu Zeit ausmiste. 

136. Welche Seiten im Internet besuchst du täglich?
Die ORF Mediathek, die Seite meiner Uni, den Channel von Stephen Colbert. 

137. Sind die besten Dinge im Leben gratis?
Gratis, aber nicht umsonst. 

138. Hast du schon mal etwas gestohlen?
Ich schulde meinem Freund etwa 203 Portionen Pommes, die ich über 12 Jahre stäbchenweise von seinen Tellern geklaut habe. 

139. Was kochst du, wenn du Gäste hast?
Quiche. (Weil mein Mann die beste Quiche der Welt macht und das Gericht dennoch nicht soooo abgespact ist, dass man mir auf keinen Fall abkaufen würde, dass ich es gekocht habe.) 

140. In welchem Laden möchtest du am liebsten mal eine Minute lang gratis einkaufen?
Prinzipiell: in meiner Buchhandlung. Aber die sind so nett und lieb und hilfsbereit und kompetent, dass ich ihnen jeden Groschen von Herzen gebe. Oooh, aber ich brauch ein neues Badkastl: also, Lutz? 


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