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[Rezension] The Catcher in the Rye von J.D. Salinger

Samstag, 14. März 2020

Rezension The Catcher in the Rye von J.D. Salinger www.nanawhatelse.at


What really knocks me out is a book that, when you’re all done reading it, you wish the author that wrote it was a terrific friend of yours and you could call him up on the phone whenever you felt like it. That doesn’t happen much, though.
Aus: The Catcher in the Rye von J.D. Salinger, Seite 19


Das schreibt der Verlag:  The hero-narrator of The Catcher in the Rye is an ancient child of sixteen, a native New Yorker named Holden Caulfield... 

One of the greatest American novels of all time, The Catcher in the Rye is a classic coming-of-age story: an elegy to teenage alienation, capturing the deeply human need for connection and the bewildering sense of loss as we leave childhood behind. (Textrecht: Penguin


I swear to God I’m a madman.
Aus: The Catcher in the Rye von J.D. Salinger, Seite 145


Persönlicher Leseeindruck: Schon vor einigen Monaten habe ich den Fänger im Roggen gelesen und obwohl ich mich immer wieder hingesetzt habe mit dem Vorsatz euch davon zu erzählen – es kam einfach nichts Brauchbares dabei heraus. Irgendwie wollte sich dieser Text nicht einfach auf ein paar Sätze zusammenfassen lassen, fehlten mir die Worte, zu beschreiben, was er in mir ausgelöst hat, war stets das Gefühl da: Ich kann diesem Roman mit einer Besprechung nur einen Bärendienst erweisen. Denn auf den Punkt zu bringen, wie sehr mich das Wechselspiel aus Witz und Tragik, Aktualität und Aus-der-Zeit-gefallen-Sein, sprachlicher Raffinesse und flapsigem Slang amüsiert, getriggert und fasziniert hat, ist schier unmöglich. 

Was ich euch sagen kann, ist Folgendes: Dieser über 70 Jahre alte Roman hat mich mit voller Wucht und vollkommen unvorbereitet erwischt. 


I’d never yell ‘Good luck!’ at anybody. It sounds terrible, when you think about it.
Aus: The Catcher in the Rye von J.D. Salinger, Seite 16


Holden Caulfield ist eine der vieldimensionalsten literarischen Figuren, mit denen ich es je zu tun hatte, selten hatte ich das Gefühl mich derart in einer Figur wiederzuentdecken und das obwohl die Schnittmenge unserer Biografien kleiner-gleich null ist. Seine Geschichte, von der wir retrospektiv – fast stream-of-consciousness-artig – aus seiner Sicht nur drei Tage miterleben, ist die einer unaufhörlichen Achterbahnfahrt, eine Geschichte des unsagbaren Verlusts, des jugendlichen Aufstands, einer beinahe schmerzlichen Lethargie. 


Rezension The Catcher in the Rye von J.D. Salinger (Penguin) www.nanawhatelse.at


Wie Holden von seinem Leben erzählt, mit dieser spitzbübischen vermeintlichen Wurschtigkeit, und dabei so kindlich und gleichzeitig so unendlich vom Leben gezeichnet wirkt, ging mir unglaublich unter die Haut. Seite um Seite durchläuft man als Leser an der Seite von Holden ein Wechselbad der Gefühle. 

J.D. Salingers The Catcher in the Rye ist eine berührende, temporeiche, aber vor allem von der Liebe zum Detail lebende coming-of-age Geschichte, die längst als moderner Klassiker gilt. 


That’s the thing about girls. Every time they do something pretty, even if they’re not much to look at, or even if they’re sort of stupid, you fall half in love with them, and then you never know where the hell you are. Girls. Jesus Christ, they can drive you crazy. They really can.
Aus: The Catcher in the Rye von J.D. Salinger, Seite 79


Fazit: Holden, I feel you. Die Welt ist verlogen und traurig und unpackbar schön und manchmal ist es ein wirkliches Kunststück nicht umzukippen, beim Versuch, das Hässliche und das Gute in der Waage zu halten. The Catcher in the Rye ist – wenn zur rechten Zeit gelesen – ein Augenöffner, aber in jedem Fall ein überzeitliches literarisches Juwel.


The Catcher in the Rye von J.D. Salinger
Taschenbuch | 240 Seiten, Englisch | Penguin Books | ISBN: 978-0241950425