Seiten

Pfiati, servus, baba, lieber Kommentar.

Sonntag, 23. September 2018


Vielen von euch ist es aufgefallen, einige haben mich direkt nach dem Grund gefragt, warum man denn neuerdings nicht mehr bei mir kommentieren kann. Deshalb nutze ich die Gelegenheit gleich mal, um in die Tasten zu hauen und euch meine Gedanken zu dem Thema zu verraten.



Warum ich mich dazu entschlossen habe, auf die Kommentarfunktion zu verzichten


Als die Panik rund um die neue DSGVO losbrach, war für viele Blogger unklar, wie genau sich die rechtliche Lage denn nun darstellt, wenn sich Besucher dazu entschließen, ein paar nette Zeilen auf dem Blog zu hinterlassen und damit ihre personenbezogenen Daten wie ein kleines, feines, datenschutzrechtlich bedenkliches Geschenkkörbchen bei einem lassen. Die DSGVO ist war zwar nicht ausschlaggebend dafür, dass ich mich dazu entschlossen habe, vorerst keine Kommentare mehr auf meinem Blog zuzulassen, aber zum Grübeln hat mich diese hitzige Diskussion definitiv gebracht.
Mit dem Schritt, keine Kommentare mehr zuzulassen, fühle ich mich ein klein wenig sicherer in diesem digitalen Datenpool, in dem man ohne Schwimmflügerl manchmal ganz schön aufgeschmissen ist.

Lesen? Ja! Schreiben? Nein, danke.


Das Gros meiner LeserInnen (und vieler anderer Blogs) sind stille LeserInnen. Das ist Fakt. Die Mehrheit meiner Follower sind Leute, die es einfach genießen, auf dem Blog zu stöbern, sich Input zu holen, die sich anonym informieren und Spaß daran haben, sich durch meine Rezensionen zu blättern, wie durch eine Zeitschrift im Wartezimmer des Zahnarztes. Aber genauso wenig wie jeden Tageszeitungsleser das Bedürfnis überkommt, lange Leserbriefe zu schreiben, interessiert es die meisten LeserInnen von Blogs lange Kommentare zu hinterlassen – natürlich ist dieser Drang je nach Brisanz und Ambivalenz des Themas unterschiedlich groß oder klein.

Prinzipiell – diese Erfahrung habe ich in den letzten Jahren immer wieder gemacht – wird die Beliebtheit eines Blogs mit der Zahl der Kommentare, die er bekommt, verwechselt. Wie gesagt, die absolute Mehrheit der BlogleserInnen sind stille LeserInnen. Dieser Irrtum führte und führt immer wieder zu follow4follow-Kampagnen und Kommentier-Marathons, die nüchtern betrachtet wirklich sinnbefreit sind. Mit meiner Entscheidung, die Kommentarfunktion endgültig zu deaktivieren, habe ich es mir und meinen LeserInnen ein bisschen leichter gemacht. Denn ich muss mir zukünftig keine Gedanken mehr über die Anzahl eurer Kommentare machen und ihr braucht euch nicht genötigt fühlen, zu kommentieren und dürft einfach in Ruhe und anonym schmökern. Das Gute dabei? Ihr könnt mir natürlich trotzdem zu jeder Tages- und Nachtzeit schreiben! Dazu später mehr! J

Warum ich das Gefühl habe, dass das LeserInnen-Netzwerk immer toller und vielfältiger, aber auch respektloser wird


In den letzten Monaten habe ich immer wieder die Beobachtung gemacht (betroffen war ich nie und an dieser Stelle möchte ich mich bei meinen LeserInnen von Herzen für den stets respektvollen, lustigen und wertschätzenden Umgang bedanken), dass die Kommentarkultur ein wenig den Bach runtergeht und immer mal wieder auf Kellerniveau sinkt. Wo konstruktiver Austausch angebracht wäre, werden Diskussionen gleich schrecklich emotional und persönlich, übergriffig und aggressiv. Dabei wird oft vergessen, dass viele Blogger rein hobbymäßig bloggen und weder den Anspruch noch die Zeit oder die Ressourcen haben, den hohen professionellen Anforderungen, die da von außen an sie herangetragen werden, gerecht zu werden. Shitstorms und Beleidigungen stehen leider auch in der rosaroten Bloggerbubble auf dem Tagesprogramm. Auch, wenn ich mich über jeden lieben Kommentar gefreut habe, fühlte es sich gut an, den Kommentaren "Hasta la vista. NOT." zu sagen. Weil damit auch ein bisschen Druck raus ist und das Hobbybloggen sich wieder mehr wie Hobbybloggen anfühlt.

Warum mir Austausch trotzdem unglaublich wichtig ist


Ich liebe den Austausch mit euch. Mit anderen BloggerInnen. Mit meinen LeserInnen. Mit allen, die Lust und Laune und ein paar Minütchen Zeit haben, über Literatur, das Keksrezept von Oma, das Wetter oder den Duft von Gänseblümchen zu plaudern. Dafür möchte ich zukünftig aber nur noch meine Social Media Kanäle nutzen. Es gibt Nana – What else? auf Facebook, Twitter und Instagram. Und seit kurzem bin ich auch auf Pinterest vertreten. Also, wenn ihr Lust habt, zu kommentieren, zu sharen, zu retweeten, mir virtuell zuzuwinken oder per Nachricht eure Gedanken zu einem Blogpost mit mir zu teilen, dann los! 
Durch das Bloggen durfte ich so viele tolle Menschen kennenlernen, ich habe Bücher entdeckt, die mir ohne eure Empfehlungen entgangen wären und ohne den Austausch mit euch, müsste ich heute viele schöne und lustige Erinnerungen missen. Deshalb freue ich mich wirklich, wenn der Austausch weiterhin so rege stattfindet – nur eben nicht mehr hier.

PS: Natürlich bin ich auch nach wie vor immer und überall über nana@nanawhatelse.at zu erreichen, falls ihr keine Lust auf Zuckerberghausen, Twitter oder IG habt und mir trotzdem schreiben wollt.

Eure Meinung ist gefragt


Da deaktiviere ich Genie die Kommentarfunktion und im gleichen Atemzug frage ich euch nach eurer Meinung, was ihr davon haltet. Tja, liebe Nana, was willst du denn nun? Klingt wirklich ein bisschen, als würde sich die Katze da vorsätzlich in den Schwanz beißen. Aber ganz ehrlich: Ich freue mich auf eure Kommentare auf Facebook, Instagram und Twitter und bin sehr gespannt auf eure Meinungen zum Thema "Kommentieren". Schießt los!