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[Rezension] Das Wunschjahr von Andrea Lochen

Sonntag, 9. November 2014

Foto: Nana - What else?
© Ullstein
Stell dir vor, du könntest die Zeit zurückdrehen - 
was würdest du ändern?

Ein klein wenig zum Inhalt: Als Olive nach der Silvesternacht erwacht, glaubt sie an einen bösen Streich. Denn neben ihr liegt ihr Exfreund Phil und scheint keine Ahnung mehr davon zu haben, dass sie sich vor zehn Monaten wegen eines Fehltritts von Olive trennten. Doch schon bald wird Olive klar: Sie erlebt das ganze Jahr 2011 noch einmal. Bekommt sie nun die Chance, alles wieder geradezubiegen? Macht diese Wiederholung den ersten fehlgeschlagenen Versuch vergessen? Kann sie ihrem Glück trauen oder bricht ihre Welt am Ende ein zweites Mal in sich zusammen?
Zitatrecht: © Ullstein
Idee: Ich bin ein großer Fan von Zeitreiseromanen und erwische mich selbst auch immer wieder dabei, mir Wenn-Dann-Szenarierien auszumalen. Wäre das nicht so gelaufen, hätte ich da anders entschieden, könnte ich das noch einmal machen, dann ... Manchmal wünscht man sich wirklich nichts sehnlicher, als etwas rückgängig machen zu können, eine zweite Chance zu bekommen, um Fehlentscheidungen ungeschehen zu machen und verpasste Gelegenheit zu nützen. Genau eine solch einzigartige Chance erhält Olive. Und nachdem sie erst zaudert, entschließt sie sich dann, zu versuchen, das Ruder herumzureißen und die Dinge, wieder ins Lot zu bringen. "Diese Geschichte hat irrsinniges Potenzial..."
Zitatrecht: © Ullstein
Foto: Nana - What else?
© Ullstein
Umsetzung: ... dachte ich mir noch, während des Lesens der ersten Seiten. Moralisches Dilemma meets unbegrenzte (oder zumindest 365) Möglichkeiten - explosiver Inhalt, möchte man meinen. Leider braucht die gute Olive ewig, um in die Gänge zu kommen und selbst als sie endlich begreift, was ihr durch ihr kostbares Wiederholungsjahr ermöglicht wird, nutzt sie diese Chance kaum und die spannende, ja fast schon philosophisch angehauchte Idee plätschert nur träge vor sich hin, bis sie schlussendlich vollkommen verdunstet. Die Charaktere schwimmen weiter fröhlich an der Oberfläche, Tauchgänge in tieferes Wasser gibt es kaum. Wie schade! Die Handlung wirkte auf mich leider nicht ganz rund und auch die schöne Sprache konnte über den (mangelnden) Inhalt nicht hinwegtäuschen.

Gestaltung: Ich liebe die Aufmachung dieses Taschenbuches von A bis Z. Ein wunderschönes Motiv, knallige Herbstfarben, ein perfekter Titel.

Dieses Buch in 5 Worten: Zeitreiseroman in seiner seichtesten Form.
Zitatrecht: © Ullstein
Fazit: Ein Buch für Zwischendurch, das meine Erwartungen leider nicht erfüllen konnte und dem ein wenig mehr Tiefgang nicht geschadet hätte.

Und die Moral von der Geschicht? 
Die sucht man vergebens und findet sie nicht.

Ich vergebe 2 von 5 Gerrys!
Herzlichen Dank an den Ullstein Taschenbuchverlag und Vorablesen.de 
für die freundliche Unterstützung!