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[Rezension] Rauklands Sohn von Jordis Lank

Dienstag, 22. September 2015

Foto: Nana - What else? Text- und Bildrechte: El Gato Verlagshaus
Inhalt: Ronan, Sohn des mächtigsten Herrschers im Nordmeer, fürchtet weder Schmerz noch Tod. Doch auf einer nordischen Insel muss er sich einer Prüfung stellen, bei der sein Schwert nutzlos ist. Bald muss Ronan erkennen, dass der größte Kämpfer der ist, der sich selbst besiegt. Text- und Bildrechte: El Gato Verlagshaus


„Ich schwöre, dass ich immer dein Freund sein werde“, sagte er schlicht. 
aus: Rauklands Sohn von Jordis Lank, Seite 348. Text- und Bildrechte: El Gato Verlagshaus


Idee: Ronan, Sohn des gefürchteten Herrschers von Raukland, unbesiegt im Schwertkampf und zum Krieger erzogen, bringt Schande über seinen Namen. Um seine Ehre wieder herzustellen, soll er die Insel Lannoch unter seine Gewalt bringen – allein. Doch Merin, der König Lannochs, gibt sich nicht kampflos geschlagen: Ronan wird vor heikle Aufgaben gestellt. Gelingt es ihm, diese zu erfüllen, geht der Thron Lannochs an ihn. Die hübsche und ungestüme Königstochter Eila erschwert Ronans Vorhaben auf mehr als nur eine Weise…


„Küss ihn ruhig, Mädchen“, schnarrte Kiara. 
„Es ist ohnehin das Letzte, was er tut.“
aus: Rauklands Sohn von Jordis Lank, Seite 358. Text- und Bildrechte: El Gato Verlagshaus


Foto: Nana - What else? Text- und Bildrechte: El Gato Verlagshaus
Umsetzung: Jordis Lank entführt uns auf eine Insel von rauer Schönheit. Sie beschwört eine einzigartige Atmosphäre herauf, wodurch vor dem geistigen Auge des Lesers eine grandiose Kulisse für den ersten Band der Raukland-Trilogie entsteht. Ronan, gefürchteter Kriegersohn und Protagonist entpuppt sich schon bald als mit viel Wortwitz und Humor ausgestatteter Grobian mit nicht leicht zu verdauender Vergangenheit. Ein Charakter, der dem Sprichwort: 'raue Schale, weicher Kern' alle Ehre macht und sich so schnell einen Weg in das Herz des Lesers bahnt. Doch auch die Nebencharaktere lassen nicht an Tiefgang vermissen und tragen damit ganz erheblich dazu bei, dass Rauklands Sohn zu einem wundervollen Leseerlebnis wird. Band 1 der Trilogie ist ein spannender Auftakt, der mit tollen Charakteren, unerwarteten Wendungen und grandiosem Humor aufwartet und mich voll und ganz überzeugen konnte.

Das Tüpfelchen auf dem (eigentlich schon perfekten) i waren dann noch zwei Seiten am Ende des Buches, auf denen Jordis Lank lustige Outtakes und Verschreiber gesammelt hat und dem Leser damit noch einmal abschließend ein Lachen entlockt.


Als er zu sich kam, schwankte der Boden.
Die Oberfläche unter seiner Wange war rau. 
Noch bevor er die Augen öffnete, 
stieg der vertraute Geruch von nassem 
Holz 
und salziger Luft in seine Nase und er wusste, 
dass er sich auf einem Schiff befand.
aus: Rauklands Sohn von Jordis Lank, Seite 16. Text- und Bildrechte: El Gato Verlagshaus


Gestaltung: Das Cover ist schlicht, verrät aber gleich, dass man es mit Abenteuern, klirrenden Schwertern und einer mittelalterlicher Kulisse zu tun bekommt. Die drei Bände der Raukland-Reihe harmonieren perfekt miteinander. Sie sind zwar kein WOW-Erlebnis, aber machen sich durchaus schick im Regal!

Fazit: Jordis Lank bescherte mir mit Rauklands Sohn außergewöhnliches Lesevergnügen. Die Geschichte um Ronan bezaubert mit gelungenen Charakteren, einer spannenden Handlung, einer gekonnt dosierten Menge Kitsch und viel Liebe fürs Detail. Ich ging ohne große Erwartungen an den Auftakt dieses dreiteiligen Abenteuer-Epos über Freundschaft, Verrat und heldenhaften Mut – und wurde mit einem unerwarteten Highlight überrascht. 

Ich vergebe 4,5 von 5 Gerrys!


Rauklands Sohn von Jordis Lank | Verlagshaus El Gato, 2013 | Broschiert, 364 Seiten | ISBN: 978-3943596045