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[Rezension] La Veganista backt von Nicole Just

Freitag, 6. Februar 2015

Foto: Nana - What else?
© GU
Inhalt: Beginnend mit ein wenig Basic Know-How für die vegane Backstube, blättert man sich Seite um Seite durch Rezepte für süße, vegane Köstlichkeiten wie Schokomuffins mit Kirschfüllung, Mango-Orangen-Torte, Rote-Bete-Rührkuchen, Windbeutel, Krapfen, Whoopies mit Tonkacreme, Cherry-Choc-Tarte, aber auch pikante Leckereien wie Wurzelbrot, Pfannenbrot mit Knoblauch-Dip, Tomaten-Mandel-Tarte, Pizza, Pilz-Strudel ... na bekommt ihr schon Hunger? Ich kann euch vollkommen beruhigen, das ist völlig normal... :o) Auch mir lief das Wasser bereits während des Durchschmökerns der Rezepte im Munde zusammen!

Idee: Vegan backen - ganz einfach! Geht denn das? Ich lebe schon seit vielen vielen Jahren vegetarisch und muss dabei wirklich auf gar nichts, was mir schmeckt, verzichten. Auch habe ich schon oft überlegt, es mal vegan zu versuchen, aber irgendwie hielten mich Gedanken wie "Was darf ich dann überhaupt noch essen? Muss ich alle meine Lieblingsrezepte verbannen? Wie soll ich meine Schokosucht dann stillen?" immer davon ab, vegane Alternativen mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieses Buch nimmt einem die Angst vor genau solchen Fragen und der Befürchtung, wenn man sich vegan ernähren möchte, auf alle Leckereien verzichten zu müssen. Denn dem ist definitiv nicht so. Die Bandbreite der veganen Dessertküche deckt von fruchtig-frisch bis cremig-schokoladig alles ab und auch pikante, vegane Snacks lassen sich im Handumdrehen zaubern!

Umsetzbarkeit: Ein Kochbuch zu bewerten, ohne ein Rezept daraus selbst ausprobiert zu haben, macht ja genauso wenig Sinn wie die Lieder von Helene Fischer. Deshalb habe ich mich durch ein paar der Rezepte gebacken und gekostet, um euch berichten zu können, ob das Buch auch für Laien des veganen Backens alltagstauglich und geeignet erscheint.
Ich habe bis jetzt 1) kerniges Brot, 2) vegane Cranberry-Softcookies und den Klassiker schlechthin,  3) einen Marmorkuchen gebacken.

Foto: Nana - What else?
© GU
Zwar dauerte die Vorbereitungszeit für mich etwas länger, da ich erst nach den veganen Zutaten im Supermarkt suchen musste  - ABER: das Suchen hat sich gelohnt. Die Rezepte waren selbst für mich Backneuling sehr gut erklärt, relativ leicht umzusetzen und auch die Ergebnisse ließen sich sehen! Sehr schön finde ich es bei Kochbüchern immer, wenn man auf einen Blick sieht: Was brauche ich und wie lange brauche ich dafür. (Es gibt nichts Schlimmeres als in Eile zu sein und dann MITTEN unter dem Backen festzustellen, dass der Teig eigentlich mehrere Stunden ruhen oder die fertige Torte über Nacht im Kühlschrank stehen sollte, und man hat's einfach zuvor nicht gelesen, weil die Info irgendwo inmitten des Rezeptes versteckt, anstatt ordentlich am Rand vermerkt war. Alles schon erlebt.) Die Anleitungen sind klar und präzise, sodass man eigentlich kaum etwas falsch machen kann. Besonders schön finde ich auch die Insider-Tipps, die Nicole Just beinahe jedem Rezept beigefügt hat: einfache Tricks, wie man etwas schön anrichten kann, welche Zutaten sich alternativ eignen oder wo's nicht ganz alltägliche Zutaten zu kaufen gibt.

Zwar wurde mein Gugelhupf (= österreichisch für Marmorkuchen) ein wenig krumm, aber er war unbeschreiblich lecker und fluffig. Auch für die fruchtigen Cookies, die wirklich bereits auf der Zunge zergingen, erntete ich viele Komplimente. Und Brot wird zukünftig nicht mehr gekauft, sondern selbst gebacken! *mit-vor-Stolz-geschwellter-Brust-teuflisch-grinse*
Als nächstes möchte ich gerne den Grapefruitkuchen backen - auch darüber werde ich hier natürlich berichten! :o)

Gestaltung: Eine absolute Wucht! Bereits eine ganze Sammlung an äußerst praktischen Kochbüchern aus dem Hause GRÄFE und UNZER besiedelt mein Kochbuchregal. Doch während sich die anderen meist durch ein frisches, aber recht schlichtes Äußeres auszeichnen, ist dieses Backbuch aus dem GU-Verlag alles andere als schlicht! In einem knalligen lila Kleidchen, mit orangem Schriftzug und verspielten Motiven ist dieses Buch meiner Meinung nach ein bombastischer Eye-Catcher. Und das ist auch gut so, denn das Auge isst ja schließlich mit! Ein wunderwunderschönes Backbuch, dessen märchenhafte Gestaltung einen bereits in Backlaune versetzt!

Soundtrack: Mein Tipp: Am besten während des Backens das eigene Lieblingslied summen und dabei den  Kochlöffel schwingen! :o)

Fazit: Ein Backbuch, das jedem Skeptiker die Angst vor der veganen Mehlspeisenküche nimmt. Desserts ohne Milch und Eier? Kein Problem! Mit Hilfe der deppensicheren Anleitungen schafft man es, ohne übertrieben hohen Zeitaufwand oder komplizierte Zutaten-Suche leckere, vegane Köstlichkeiten zuzubereiten. 

Meine absolute Kauf-, Back- und Naschempfehlung an alle kleinen und großen Hobby-Konditoren, die Spaß daran haben, die schier uuuunerschöpflichen Möglichkeiten der veganen Küche zu studieren und zu probieren! :o)

Von mir gibt's aufgrund der tollen ersten Resultate 
und der damit verbundenen riesengroßen Freude an diesem Backbuch
4,5 von 5 Gerrys!
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Von La Veganista gibt's nicht nur dieses geniale Backbuch, sondern auch ein Kochbuch mit über 100 veganen Rezepten für Frühstück, Mittagessen und Abendbrot! *Klick* :o)

 Herzlichen Dank an Lovelybooks und den GU-Verlag für viele schöne (und noch folgende) Backstunden!