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Story #1 Die Sache mit dem Hammer..

Freitag, 9. März 2012

In der Soziologie gibt es eine ganz wunderbare Geschichte um das Phänomen der "Selffulfilling Prophecy" zu erklären :) Falls jemand von euch das Buch "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick kennt, dort ist sie auch zu finden..

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er ihn nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen ihn. Und was? Er hat ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von ihm ein Werkzeug borgen wollte, er gäbe es ihm sofort. Und warum sein Nachbar nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen ausschlagen? Leute wie der Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet der Nachbar sich noch ein, er sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s ihm aber wirklich. Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er “Guten Morgen” sagen kann, schreit ihn unser Mann an: “Sie können Ihren Hammer behalten, Sie Rüpel!”

Ich muss gestehen, ich muss jedes Mal lachen, wenn ich die Geschichte höre oder sie lese, weil ich mir so bildich vorstellen kann, wie sich der Typ so sehr in die Sache reinredet, dass eigentlich von Vornherein gar nichts mehr zu retten ist ^^

Kennt ihr solche Situationen?!
Ich kenn' einige Leute, die diese Gabe, sich in etwas Nicht-Vorhandenes reinzusteigern bis zur Perfektion trainiert haben :D Aber niemand ist davor gefeit, und ich bin mir sicher, auch ich hab schon einmal dafür gesorgt, dass eine Situation nur so enden konnte, wie sie eben geendet hat :D

Irrsinnig spannend zu wissen, wie ich finde :)
So kann man sich selbst austricksen, über das eigene Verhalten reflektieren und das nächste Mal vielleicht einfach beim Nachbarn anklopfen und nach "dem Hammer fragen" :) Dann könnt ihr selbst sehen, ob euer Gegenüber tatsächlich jemand ist, um den man einen Bogen machen sollte, oder ob der Bösewicht nur der Fantasie oder den eigenen Vorurteilen entspringt.. :)
[Wenn er tatsächlich nicht bereit ist sein Werkzeug rauszurücken, kann man ja immer noch behaupten: "Das hab ich sooowieso gewusst! Dieses Rüpel" ..]

Fazit: Besser auf Menschen zugehen, als allein vielleicht falsche Schlüsse zu ziehen..
Borgt euch den Hammer! :D


effektive Anleitung zum Unglücklichsein ^^